Heute verließen wir die Großstadt. Vor uns lag eine kleine Tour von knapp 40 Kilometern bis Elsfleth. Also erstmal wieder durch die Stadt gekämpft, obwohl die Radwege in Bremen schon echt gut sind 👍.
Die Weser ist ab Bremen echt gut eingedeicht. Also mal kurz auf den Deich rauf und einen Blick auf den Bremer Industriehafen von der anderen Seite geworfen. Hier ein Blick auf die Stahlwerke Bremen.
Kurz vor Lemwerder ging es wieder direkt an der Weser entlang. Vor dem ehemaligen Airbusgelände gibt es eine lange Graffitiwand. Am Ende steht dann der
Aussichtsturm Weitblick. Von diesem hat man einen wunderbaren Blick auf die
Weser.
Vorbei kamen wir auch bei der Lürssen Werft. Anschließend ging es weiter zum Leuchtfeuer
Lemwerder. Das Oberfeuer ist 27 Meter hoch und wurde im April 1983 in Betrieb genommen.
Kurz hinter dem Leuchtfeuer machten wir Halt in der Schutzhütte Ritzenbütteler Damm, da es
anfing zu regnen 🌧️. Nach kurzer Zeit gesellte sich ein älterer Herr zu uns, der sehr gesprächig
war. Nach Ende des Regens begleitete er uns noch eine Zeitlang auf unserem Weg und erzählte
uns einiges über die Gegend und führte uns zur Schifferkirche. Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert
erbaut und steht direkt am Weserdeich. Bei der Sturmflut 1962 wurde sie stark beschädigt und
wird heute von einer Spundwand geschützt. Der richtige Name lautet St. Marien-Kirche wird aber
von den Einheimischen "Schifferkirche" genannt.
Unterwegs fing es immer wieder an zu tröpfeln. Die breiten Überdächer der Reetdachhäuser boten
einen guten Schutz. Unterwegs gab es einen lustigen Eis-Automaten. Haben wir allerdings nicht
ausprobiert.
Bis zu unserer Unterkunft Hotel Alte Mühle in Elsfleth waren es nur noch wenige Kilometer. Kurz
vor Elsfleth mussten wir noch das Huntesperrwerk überqueren. Um die Schifffahrt auf der Hunte
so wenig wie möglich zu behindern, ist das Sperrwerk normalerweise geöffnet. Sofern die Schiff-
fahrt es zulässt, wird die Brücke tagsüber jeweils zur vollen Stunde für fünf Minuten geschlossen.
Dann können Fußgänger und Radfahrer die Brücke überqueren.
Das Hunesperrwerk wurde von 1976 bis 1979 gebaut und ist insgesamt 119 Meter breit.
Wir waren etwas zu früh und mussten noch ca. 10 Minuten warten, bis die Brücke runtergelassen
wurde.
In Elsfleth kurz eingecheckt und dann haben wir uns auf den Weg in den Ort gemacht. Abendessen gab es direkt am Wasser im Panorama, mit toller Dachterrasse.
Am 5. Mai 1878 eröffnete Gerhard D. Wempe in Elsfleth seine erste Uhrmacherwerkstatt und legte damit den Grundstein für das heute weltweit bekannte Unternehmen.
Elsfleth hat etwas über 9000 Einwohner und ist eine der ältesten Städte an der Unterweser. 1875 gehörte Elsfleth zu den größten Reederei-plätzen Deutschlands. 22 Reedereien waren dort ansässig und 100 Schiffe beheimatet. 1832 wurde in Elsfleth die Navigationsschule gegründet aus der später die Seefahrtschule Elsfleth hervorging.